Jahrzehntelang galt der ländliche Raum als grosser Verlierer des chinesischen Hochgeschwindigkeitsurbanismus. Scharenweise begaben sich junge Erwachsene in die neuen Millionenstädte und liessen leere Dörfer zurück. Nach Jahren ungebremsten Wachstums geraten Megalopolen wie Peking und Shanghai heute an ihre Grenzen und leiden unter permanentem Verkehrsstau und gesundheitsschädlicher Luftqualität. Das macht den lange vernachlässigten ländlichen Raum heute wieder attraktiv. Ein Beispiel dafür ist Songyang County im Südosten Chinas. Die lokale Regierung setzt hier kompromisslos auf nachhaltige Infrastruktur und arbeitet gemeinsam mit einer Stiftung und der Architektin Xu Tiantian und ihrem Büro DnA Design and Architecture aus Peking an einer Gesamtstrategie für die Region. Mit begrenzten Ressourcen und akupunktureller Präzision entstehen dabei kleine, aber feine Interventionen, die Angebote für Touristen und Bewohner schaffen und neue wirtschaftliche Entwicklungen stimulieren.